In einem stillgelegten Kaufhaus mitten in der Nürnberger Fußgängerzone schaffen die vier Performerinnen von Bastard Assignments eine Wohnsituation: ein Haus. Das Haus ist inspiriert von der Geschichte des 20. Jahrhunderts des Wohnhauses von Bastard Assignments-Mitglied Caitlin Rowley in Gravesend. Es gibt eine Küche, ein Wohnzimmer, ein Bad und ein Schlafzimmer – hier nun ausgestattet mit Möbeln aus dem Nürnberger Raum, ohne Wände, mit Spielraum für Manöver. In dieser visuell und klanglich offenen Situation werden Bastard Assignments unter der Beobachtung des Publikums einen künstlich inszenierten “Tag” erleben. Im Laufe dieses Tages spulen sich die Jahre von 1950 bis zur Gegenwart vor und zurück. Das Publikum kann beobachten, wie sich Menschen, Orte und Zeiträume langsam entwickeln. Den gewöhnlichen häuslichen Ritualen wie Essen, Putzen, Waschen und Kochen stehen absurde Choreografien gegenüber, die Geschichten von Liebe und Sex, Beziehungen, Familien und Tod erzählen.
Bastard Assignments sind Timothy Cape, Edward Henderson, Caitlin Rowley und Josh Spear, vier Performerinnen, die experimentelle Musik machen. Sie arbeiten kollaborativ und haben eine gemeinsame Praxis entwickelt, die Konzertmusik, Bewegungsarbeit, Online-Arbeit, Text, Video und Improvisation umfasst. Die vier Mitglieder lernten sich 2012 während ihres Kompositionsstudiums am Trinity Laban kennen und begannen, eigene Aufführungen zu veranstalten. HOUSE ist ihr erstes Werk von langer Dauer.